Die Mehrgenerationensiedlung: Zukunftsmodell für Autarkie
Inge Moser & Reinhold Groß im Gespräch mit Michael Friedrich Vogt. In einer Zeit, in der viele Menschen in den immer weiter wachsenden Ballungszentren unter zunehmender Vereinsamung, Entfremdung, Fremdbestimmung und Naturferne leben, braucht es Alternativen und mutige Initiativen, die dieses Problem aufhalten und umkehren. Genau dieser Verantwortung nehmen sich Inge Moser und Reinhold Groß an, indem sie das Pilotprojekt der autarken Mehrgenerationensiedlung MGS ins Leben gerufen haben.
Inspirationen für ihre Initiative waren ihr vielschichtiges Wissen um Alternativen, die es längst für die industrielle Landwirtschaft, das vereinsamte Single-Leben, zentrale Wasserversorgung und andere moderne Erscheinungen gibt. Darüber hinaus arbeiten sie mit Ingenieuren zusammen, die durch die Freiheit & Unabhängigkeit, also Autarkie, die ihnen dieses Projekt bieten, zu einer unglaublichen Kreativität finden und geniale Lösungen entwickeln.
Geplant ist keine Gemeinschaft im klassischen Sinne der Kleinfamilie, sondern ein Pilotprojekt in Form einer Anlage mit vielen Einzelgärten, die miteinander verbunden sind und aus sich selbst heraus ein Leben ermöglichen. Jeder soll dabei sowohl die Gemeinschaft genießen können, als auch die Möglichkeit zu einer völligen Rückzugsmöglichkeit in die Privatsphäre haben. Alle Generationen dürfen (und werden) vertreten sein. Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe sollen so wieder als ganz natürlich empfunden werden.
Der Charakter des Pilotprojekts spiegelt sich auch in der hohen Affinität zu Forschung und Entwicklung wider. Inge Moser und Reinhold Groß wollen die Kreativität und den Erfindergeist der Teilnehmer und von Sympathisanten entfesseln, um nachhaltige Technologien zu befördern, die die Erde nicht vergewaltigen, sondern mit ihr in Harmonie leben. Optimalerweise könnten diese Mehrgenerationensiedlungen um Ballungszentren herum entstehen und so die Stadtmenschen inspirieren, ausbilden und sogar teilweise mitversorgen. Natürlich steht das Projekt mit seinem regionalen, autarken und die Unabhängigkeit betonenden Ansatz damit in krassen Gegensatz zur Machtpolitik der EU, die eine immer stärkere Zentralisierung von grundlegenden Lebensbereichen und vor allem eine Entmündigung der Menschen vorantreibt.
Innerhalb des Projekts sind bereits einige visionäre Ansätze geplant: Das Wassermanagement soll in natürlicher Weise ohne Kanalisation auskommen. Es wird eine Pilotschule für 600 Kinder geben, welche sich nach den vielen guten Schulansätzen richten soll, die es bereits gibt. Praktika und ganz konkrete, nützliche, praktische Fähigkeiten sollen im Mittelpunkt stehen. Die Straßen werden selbst instand gehalten und es gibt ein basisdemokratisches Mitbestimmungsmodell.
Möglich gemacht werden diese Besonderheiten durch die findige Suche von Inge Moser und Reinhold Groß nach juristischen Tricks und rechtlichen Schlupflöchern. Sie nutzen das Modell der Genossenschaft, um bürokratische Pflichten und Bestimmungen zu umgehen. So werden die Höfe innerhalb der Anlage als Gärtnereien deklariert. Außerdem wird eine Stiftung als Dachmodell genutzt.
Die Gemeinde, die zur Kooperation bereit ist und über die entsprechend Fläche für die gesamte Siedlung verfügt, steht bereit. Was jetzt nur noch fehlt, ist eine kritische Masse von Unterstützern, Teilnehmern und Mentoren, die einen Dominoeffekt auslösen, damit das Projekt sehr bald realisiert werden kann.